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UNSER SEMPFT: LAUTERN GECHEN GLUBB, 14.4.12, 0:2

Wir hatten schon einmal schlechtere Jahre. Da beförderte uns Schalke am letzten Spieltag in die zweite Liga und wir schwenkten weiße Taschentücher... Am Samstag schwenkte man am Betzenberg die weißen Tücher. Für die Gastgeber am Betze, der auch schon mal bessere Tage für die traditionsbeladenen Lauterer sah. Es gab auch genug Spiele in dieser Saison, da spielte der Glubb wie Lautern und offenbarte eine eklatante Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Tor, legte serienweise Niederlagen hin und kriegte über Wochen kein Tor gebacken. Klappt zumindest bei uns momentan besser. Diego Didavi machte nach genialer Vorarbeit von Frantz ein Ei aus unmöglichem Winkel und spazierte kurz vor Schluß wie Lionel M. durch die Lauterer-Abwehrreihen, um dann punktgenau quer zu legen auf unser tschechisches Sturmphantom Tomas P. Trotzdem wollen wir noch nicht den Klassenerhalt feiern, denn der ist noch nicht eingelocht, genauso wenig wie der wiedererstarkte HSV, der als nächstes in Nürnberg zu Gast ist. Dass Auswärtsfahrten oft in Rundreisen münden, erzählt Euch unser Teufelsaustreiber Roland H., der Glubb-Käptn Raphael S. jetzt übrigens Heiner (Stuhlfauth) nennt. Auch wenn er das Spiel etwas sehr optimistisch sah (Lautern bemühte sich redlich streckenweise)...
UNSER SEMPFT: LAUTERN GECHEN GLUBB, 14.4.12, 0:2
Willkommen beim alten Fritz!

Die Teufel sind nur noch Osterlämmer

Vierte Auswärtsfahrt in Folge und dieses Mal mit dem Fan"bus" vom Clubbock. Die feine und kleine Fangruppe (siehe auch www.clubbock.de) versteht es, Auswärtsfahrten mit interessanten Routenänderungen und kulturellen Leckerbissen zu verbinden. Hängt damit zusammen, dass der Chef und Fahrer Peter halt gerne nach Frankfurt will. So war klar, dass nach Würzburg nicht die (sinnvolle) Richtung Heilbronn, sondern Frankfurt eingeschlagen wurde.

Nach der Besichtigung von Speyer, dem Dom und Essen beim Chinesen wurde dann natürlich die Zeit knapp. Verschärft durch einen schlafenden Kassierer beim Chinesen, der erst nach mehrmaliger Aufforderung von uns, "wir haben es eilig, wir haben einen Termin in Lautern" geweckt wurde und uns abkassierte. Aus Speyer raus, es waren nur noch knapp 90 Minuten bis zum Anpfiff, fuhr Peter natürlich auf der Autobahn Richtung Frankfurt statt Richtung Saarbrücken/Kaiserslautern. Klar, welcher Fanclubchef hört schon auf ein Navi.

Zu Peters Ehrenrettung, er hat das Bussla dann ordentlich geheizt und gegen 14:50 Uhr standen wir direkt am Betzenberg. Parken war kein Problem, den Clubbock verpflichtet immer einen Zweitfahrer, der Bauernfan ist und den Ruhmreichen nicht sehen will. Stefan also fuhr den "Bus" folglich wohl Richtung Innenstadt. So kamen Peter und Ich noch pünktlich vor dem Gästeblock an, erfreuten einen Clubberer und kauften ihm für 25 Euro zwei seiner überzähligen Sitzplatztickets ab.

Erste Enttäuschung im Fritz-Walter-Stadion: Die berüchtigte Westkurve der Lauternfans war nicht voll. Würde so etwas in der Nürnberger Nordkurve jemals passieren, der Verein wäre am Ende. Denn, die heimische Nordkurve ist doch schon voll, wenn eine neue Eckfahne aufgestellt wird. Zum Spiel: Lautern war erschreckend schwach und harmlos. Kein Kampf und keine Leidenschaft, Nürnberg spielte bissiger und aggressiver. Vertauschte Rollen, es sah so aus, als wäre Lautern längst im gesicherten Mittelfeld und für den Clubb war es die letzte Chance. Unser Kapitän und Torwartlegende "Heiner" Schäfer hatte wenig zu tun und konnte sich deshalb ein buntes Unterhaltungsprogramm für seine Clubb-Fans ausdenken.

Liebe Glubbspieler, wenn ihr das nächste Derby verliert, spendieren uns die Lautern-Fans sicher dieses Transparent.

Nach drei Ballrückgaben, die er per Fuß weiterverarbeitete, pflückte er souverän und sehr sicher eine Flanke herunter. Danach streute er mal locker eine für alle überraschende Faustabwehr ein. Diese schönen Abwechslungen behielt er bis zum Schlusspfiff bei. Bei der Lauterer Harmlosigkeit vor dem Tor hätten wir fast aber auch ohne "Heiner" spielen können. Erschreckend wie viele Ballverluste, Abstimmungsprobleme und Stellungsfehler der Heimmannschaft unterliefen.

Nur unser Clubb ließ sich Zeit diese zu bestrafen. Bis zur 43. Minute, als Didavi aus schlechtem Winkel, "...warum schießt der denn jetzt?" abzog und zur Überraschung aller der Ball im langen Eck einschlug. Interessant war, als der Lauterer Erfolgstrainer Krassimir Balakov mit seiner blütenweißen Niederlagenserie in der zweiten Halbzeit Sandro Wagner für Julian Derstroff einwechselte, bekam dieser ein gellendes Pfeifkonzert von seinen Fans zur Begrüßung zu hören. So baut man Spieler auf. Oder die Heimfans ahnten es schon vorab, jedenfalls versemmelte er dann eine Großchance, indem er Freistehend unseren "Heiner" einfach anknallte. Den hätte sogar Joshua Kennedy reingemacht.

Auch in der 2. Halbzeit gab es kein Aufbäumen der Heimmannschaft. Der Clubb spielte und kombinierte nach Lust und Laune. Robertla Mak machte ein ums andere Mal seine Gegenspieler nass und spielte sie schwindlig. Der Lauterer Torhüter Sippel versuchte immer wieder durch schnelle Abstöße Konter einzuleiten. Doch 95 % seiner Bälle gingen in das Seitenaus. Gut, dass unser "Heiner" nicht auf derartige Ideen wie schnelle, moderne Abstöße kommt. Es war klar, dass irgendwann das 2:0 für uns fallen musste.

Tinky-Winky für die Gastgeber. Ihr packt das wieder mit Krassimir!

In der 73. Minute war es endlich so weit, nach tollen Didavi-Solo netzte Torfabrik Pekhart wieder einmal ein. Dann begann die Abschiedsfeier. Als die Clubbfans weiße Taschentücher schwenkten, packten auch die Heimfans in der Westkurve ihre Tücher aus und schwenkten sie, sicherlich mit sehr traurigen Gefühlen mit. 5 Minuten vor Schluss wurde auf der Westkurve ein großes Transparent "Versager" ausgerollt und die Heimmannschaft nach dem Schlusspfiff gellend ausgepfiffen. Passend der Stadionsprecher nach Abpfiff, "Wir alle sind sehr sehr traurig".

Passend auch der Hauptsponsor der Lauterer "Allgäuer Latschen Kiefer". Laut dessen Werbeanzeigen im Stadionheft vertreibt dieser Produkte für "Wenn`s wirklich weh tut" bzw. "Nimmt Schmerzen die Schwere". Weiter bemerkenswert am Stadionheft "In Teufels Namen", Kurzfassungen der redaktionellen Beiträge stehen dort auch in Englisch - wissen die nicht, dass Nürnberg in Franken und damit Deutschland liegt?

Wie praktisch es ist, einen Bauernfan als Zweitfahrer mitzunehmen, merkte ich nach dem Spiel. Stefan parkte mit dem "Bus" direkt am Ausgang und wir mussten nicht einmal 200m laufen und konnten ohne Stau und Gedränge mit drei Punkten heim fahren. Bilanz meiner Auswärtsquadrologie, Mainz 2:1, Stuttgart 1:0, Freiburg 2:2 und Lautern 0:2. 5:5 Tore, 4:7 Punkte für uns, über 1250 km gefahren, das sind 312,5km pro Punkt und 250km pro Tor. Es gab auch schon schlechtere Bilanzen.

Roland Hornauer

 

 

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