.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

UNSER SEMPFT (2) ZUM SPIEL FCN-BAUERN: OFFENER BRIEF AN BASTI S.

Hier noch ein Nachschlag zum Spiel, auch wenn Nachkarteln ja eigentlich nicht so unsere Stärke ist: Ein sehr lesenswerter offener Brief an Basti S. vom Shultzie und der fränkisch-gelassene Kommentar vom Roland aus dem 911er, der sogar unflätige Kraftausdrücke in seinem Block gehört haben soll.
UNSER SEMPFT (2) ZUM SPIEL FCN-BAUERN: OFFENER BRIEF AN BASTI S.
Auch Vitek sah sich das Spiel von
der erweiterten Ersatzbank aus an...

OFFENER BRIEF AN BASTI S. VOM SHULTZIE

"Lieber Bastian Schweinsteiger,

vorab zuerst einmal ein dickes Sorry. Auch wenn Sie es nicht glauben, aber auch der gemeine Clubfan verurteilt Ellbogenchecks wie den von Timo Gebhart. Unser 10er war mit der gelb-roten Karte noch gut bedient, ich selbst hätte dafür wohl Rot gegeben.

Was mir jedoch extrem übel aufstößt, das sind Ihre Sandkastenaussagen nach dem Spiel am Sky-Mikrofon. Und genau diesen möchte ich mich in den nächsten Zeilen und Absätzen einmal etwas genauer widmen.

„Die Nürnberger haben versucht, den Schiedsrichter zu beeinflussen, zu provozieren.“

Ganz genau, Dieter Hecking hat 10 Feldspieler und einen Torwart aufgeboten, die nichts anderes im Sinn hatten. Vielleicht sollten Sie mal bei Ihrem Mitspieler Thomas Müller nachfragen, der keinen Schiedsrichterpfiff ohne zu lamentieren oder zu meckern hinnehmen kann. Übrigens der gleiche Spieler, der auf Nachfrage unseres Torhüters und Kapitäns, warum sie bei einer Verletzung unseres Innenverteidigers Pelle Nilsson den Ball nicht ins Aus spielen, ob man denn auf diese Art und Weise gewinnen wolle, frech mit „Ja!“ geantwortet hat.

„Es ist halt nicht so einfach, wenn Du immer einen Tritt bekommst.“

Stimmt, da ist es wirklich nicht so einfach. Die Frage ist wohl nur, wenn öfter getreten hat, wer mehr Fouls gegen sich gepfiffen bekommen hat. Die Statistik von 15 begangenen Fouls von Clubspielern gegen 26 Fouls von Bayernspielern spricht hier leider eine komplett andere Sprache. Im Übrigen ist das keine Statistik, die ich mir eben ausgedacht habe, das können Sie auf der offiziellen Website der Bundesliga nachlesen: http://www.bundesliga.de/de/liga/matches/2012/index.php?bmi=138261&reiter=a&tag=12. Desweiteren sollten Sie sehr dankbar sein, dass der Unparteiische Manuel Gräfe ihrem Spieler Anatoliy Tymoshchuk sogar 3 Fouls innerhalb von nur 6 Minuten Mitte der 1. Halbzeit hat durchgehen lassen, ohne einen gelben Karton aus seiner Brusttasche zu ziehen.

„Aber Nürnberg kann ja nicht andes, gerade in einem Derby.“

Jeder sollte eben das tun, was er kann. Der 1. FC Nürnberg kann eben nicht mal so eben 40 Millionen Euro vom Festgeldkonto holen und für den Transfer eines einzigen Spielers ausgeben. Da hätten unsere früheren Verantwortlichen eine ganze Menge von Ihrem Herrn Hoeneß lernen können, der in meinen Augen in Sachen Finanzen den wahrscheinlich besten Job im ganzen professionellen Sport macht, da lässt sich nicht darüber diskutieren, das erkenne ich auch neidlos an. Was man jedoch für Geld nicht kaufen kann, das sind Einsatz und Leidenschaft! Eigenschaften, die einem Spieler wie Ihnen anscheinend mehr als nur fremd sind. Darum möchte ich mich auch in aller Form dafür entschuldigen, dass die Clubspieler Ihnen nicht den Gefallen getan haben, nach dem 0:1 brav dabei zuzuschauen, wie Sie in Schönspielerei weitere Treffer erzielen. Und entschuldigen Sie bitte, wenn ich das so platt sage, aber eine Mannschaft, die sich selbst als eines der europäischen Spitzenteams sehen mag, die sollte ja wohl in der Lage sein, gegen einen (zu recht) ab de 76. Minute dezimierten 1. FC Nürnberg sich überhaupt eine Torchance herauszuspielen oder zu erarbeiten. Mit ist jedoch keine zwingende Torchance in der Schlussphase aufgefallen.

„So macht das keinen Spaß.“

Richtig, so macht das wirklich keinen Spaß. Solange Greinmeicherla (für Oberaudorfer hier nachzulesen: http://www.franken-wiki.de/index.php/Greinmeicherla) wie Sie nicht zu Selbstkritik fähig sind, werden in wichtigen Spielen weiterhin Leute wie Drogba oder Balotelli am Ende triumphieren. Aber es ist ja auch bequemer, Fehler immer bei anderen zu suchen als sich selbst einmal kritisch zu hinterfragen. Gleiches gilt im übrigen auch für Ihren Torhüter, der anscheinend der einzige Keeper in der Liga ist, der mit flatternden Bällen umgehen muss. Seine mehr als unglückliche Aktion, als er kurz nach dem Ausgleichstreffer völlig planlos aus dem eigenen Strafraum herauseilte, ist nur leider weder mit einem flatternden Spielgerät noch mit dem ach so schlechten Rasen im Stadion Nürnberg zu erklären.

Und weil wir gerade beim Thema Selbstkritik sind: ist Ihnen eigentlich entgangen, dass nach einem Zweikampf in der 58. Minute Ihre Hand am Hals von Timo Gebhart war? Im übrigen wurde eben diese Situation vom Schiedsrichter mit Gelb gegen beide Beteiligten geahndet. Nur hat nach meinem Verständnis für Fußball eine Hand am gegnerischen Hals nicht viel mit Fairplay oder gar Fußball zu tun, dies ist ebenso eine Tätlichkeit wie ein Ellbogen am Kiefer des Gegenspielers. Aber darüber verlieren Sie ja auch kein Wort, wieso denn auch, ist ja viel einfacher, wenn man das eigene Fehlverhalten und Unvermögen verschweigt.

Sie fragen sich, wieso Ihr Standing außerhalb der Riege der Bayernsympathisanten so niedrig ist? Wieso Sie in alles Stadien der Liga von Pfiffen empfangen werden und nicht als Sympathieträger gelten? Nun, dann sehen Sie sich doch einfach nochmal in Ruhe die Aufzeichnung des Spiels vom vergangenen Samstag, einschließlich Ihres Interviews nach dem Spiel an, vielleicht geht ihnen dann noch mal ein rot-weisses Licht auf...

Im übrigen war ich Samstag nicht im Stadion, weil ich keinerlei Erwartungen an den Ausgang dieses Spiels hatte. Zu deutlich war in den bisherigen Spielen der Saison das spielerische Übergewicht des FC Bayern. Anbetracht dieser Tatsache war meine Hoffnung, dass mein Club mit einer nicht ganz so deutlichen Packung und einem blauen Auge aus diesem Heimspiel kommt. Aber man sieht eben immer wieder, dass im Fußball alles möglich ist, dass man mit dem Credo „Liebe, Glaube, Leidenschaft“ – das steht übrigens im Kragen des weinroten Trikots – eben doch manchmal etwas bewirken kann, auch wenn der Gegner von der Papierform her übermächtig erscheint.

Ob Sie solche Tugenden beim FC Bayern beherzigen ist mir gelinde gesagt so egal wie das oft zitierte umfallende Fahrrad in China! Aber wenn ich an die kommenden Aufgaben der deutschen Nationalmannschaft denke, dann würde ich mich schon freuen, wenn Ihnen Vokabeln wie Selbstkritik, Leidenschaft und Kampfgeist nicht ganz ungeläufig wären. Dann müsste ich nicht wieder jubelnden Italienern beim Feiern zusehen. Und dann könnten Sie einen Freund von mir Lügen strafen, der zum leidigen Thema „Führungsspieler“ folgenden Satz gesagt hat: „Schweinsteiger? Der kann doch net amal im Fasching 'ne Polonäse anführen...“

In diesem Sinne,
ein leidenschaftlicher und selbstkritischer Clubfan."

Shultzie

 

UND HIER DER BERICHT BERICHT VOM RASENDEN ROLAND

FOTOS DAZU AUF FACEBOOK, HIER BITTE KLICKEN

"IHR KÖNNT MICH TROTZDEM DERBYSIEGER NENNEN!"

Schon Tage zuvor hatte ich mir gedacht, ach wäre das toll, wenn ich all den Nichteinstecken- und Nichtverlieren-Könnern nach dem Derby gegen die Nordösterreicher Bauern Lynchen einfach ein lockeres "Ihr könnt mich jetzt bis mindestens 13.4.2013 Derbysieger nennen" zur Begrüßung einschenken kann.

In der Vorbereitung wurde natürlich alles dafür getan. Das bewährte T-Shirt "3 : 0 Ich war dabei! - 2.2.2007 - 1:0 Saenko ´13 - 2:0 Schroth ´71 - 3:0 Vittek ´86" angezogen. Darüber das beim Vietnamesen in Tschechien günstig erstandene Vittek-Trikot gezogen und den Hans Meyer Erfolgsschal umgelegt.

Beim Expertenstammtisch "Fehlpass" an der ersten Verpflegungsstation nach der S-Bahn-Haltestelle Morlockstadion war die Stimmung typisch fränkisch optimistisch. "Wir ham ka Chance", "wenn mer bloß vier Dinger kriegen, könn mer zufrieden sein", "schießen die blöden Bauern ein frühes Tor, kannst ham gehen", war der durchgängige Tenor von rcn Cheffe Ewaldo, seinen Schreiberknecht und seinen Stammhalter.

Lange konnten die Experten ihr Wissen nicht verbreiten, verzögerten doch 600 Sicherheitskräfte den Einlass in das Stadion. Laut Presse hatte die Rekordzahl an Sicherheitskräften die Aufgabe durch penible Einlasskontrollen das Einschmuggeln von Pyros durch österreichische Fans zu unterbinden.

Im Stadion war die Spannung und Vorfreude in der Nordkurve spürbar. Eine schöne Choreographie, gewidmet Jenö Konrad, ungarischer Trainer des Clubbs 1930 und 1932, von den Nazis wegen seines jüdischen Glaubens schon vor 1933 (!) aus Nürnberg vertrieben, schmückte unsere Nordkurve. Konrads legendären Spruch "Der Club war der Erste - und muss der Erste werden!" als großes Spruchbanner über die komplette Kurve, unzählige rote und schwarze Fahnen, eine riesige Überziehfahne mit Konrad als Motiv und Konfetti damit die doofen Bauern in der Südkurve was zum Glotzen hatten. Es ist schon stark, was die Ultras mit viel Aufwand choeromäßig immer wieder hinbekommen. Nur schade, dass man dies in der Nordkurve selbst nicht so gut sieht. Dafür gibt es ja dann die Fanmagazine mit den Fotos.

Derbymäßig war die Kurve sehr laut, mit passenden Liedgut und Sprüchen. Treffend unser Leidmotiv, "Lieber 2. Liga, als ein Bayernschwein". Abgelöst von "Tod und Hass dem FCB", "Manuel Neuer, Sohn einer Hure" oder "Wir wollen keine Bayern Schweine".

Zum Spiel, beide Trainer wechselten ziemlich die Startelf. Unsere Erfolgsprise, das Wort Sturm verbietet sich von selbst, führte Polter an. Leider war die Aufstellung noch nicht verdaut, als unser Grauburgunder, der Pino, patzte und Mandzukic nach nicht einmal drei Minuten sein 12. Pflichtspieltor machte. Ich blieb trotzdem im Stadion und stimmte beim "Ihr seid so laut, wir haben Angst" Richtung Bauernfans mit ein. Erstaunlicherweise besserte sich Pino und nach ca. 20 Minuten fing der Clubb an nach vorne zu spielen. Nur einmal in der 35. min konterten die wandelnden Geldscheine schnell und unser Heiner musste gegen Rafina sein ganzes Können zeigen. Die Verletztungspause hatte unseren Kapitän sichtlich gut getan, so hat er sich doch von seinen Stellvertreter Patrick der Fänger Rakovsky den schnellen Abwurf abgeschaut. So ging es nach ausgeglichenem Spiel mit 0:1 in die Pause.

Nach Halbzeit wie zu Spielbeginn brannten im Gästeblock wieder einige Pyros. Soviel zum erfolgreichen Wirken der 600 Sicherheitskräfte bzw. es rächt sich halt, wenn man in den Medien darüber faselt, keine Pyros der Bauern zulassen zu wollen. Es gibt doch immer noch genügend Knaller, die solche Berichte erst recht als Aufforderung verstehen.

Nach Anpfiff dauerte es 49 Sekunden bis die Nordkurve in tosenden Jubel ausbrach. Der überragende Shooter Feulner zog aus 30 Meter ab und Neuer setzte die Derbyauftritte von „Pannen Oli“ Kahn und „We hate Ketchup“ Kraft fort und ließ den haltbaren Ball durch. Neuer war der einzige unter den 50.000, der den Ball für nicht haltbar hielt. Auf die entsprechende Reporterfrage nach Spiel antwortete er, "wollen sie mich verarschen". Schade, dass der Clubb nicht immer gegen solche Torhüter spielen darf.

Es war das erste Auswärtsgegentor der Bauern, ein historischer Clubbtreffer also mal wieder. Nach dem Ausgleich spielte nur noch unser Clubb, doch die zum Teil fetten Chancen wurden leider alle versemmelt. So nah am Siegtreffer und doch wurde es noch spannend und es musste, im Nachhinein eigentlich überflüssigerweise, gezittert werden.

Gebhardt flog in der 77. min mit Gelb-Rot vom Platz. Doch zehn bärenstark und leidenschaftlich kämpfende Clubberer ließen keine Bauernchance zu, begleitet von einer Kurve, die den 11. Spieler mehr als ersetzte. "Bayern und der DfB, Bayern und der DfB, Bayern und der DfB - Ihr Wichser!" wurde besonders leidenschaftlich gebrüllt. Die Millionäris hätten wohl noch drei Stunden spielen können ohne unseren „Heiner“ bezwingen zu können.

Nach dem Schlusspfiff wurde trotz der Punktverluste gejubelt, "Heiner" Schäfer klärte den arroganten Bauern Thomas Müller über fränkische Sitten und unsere Gastfreundschaft auf. Schließlich wurde alle Tore auswärtsfanfreundlich in der Südkurve geschossen. Nach dem Ende und dem glücklichen 1:1 jammerten die Bauern um Schweinsteiger über die angeblich so unfaire Spielweise unseres Clubbs. Laut Statistik foulte der Clubb ganze 12 Mal, die Halmaspieler aus Österreich brachten es dagegen nur auf 24 Fouls.

Nachdem unser Clubb mit dem starken Auftritt gegen die Bauern genau richtig in den Derbymodus gewechselt ist, kann es nun in einer Woche zu Tasmania Färdd gehen.

Roland Hornauer

 

Und: Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog

http://www.rcnmagazin.de/go/rcn/home/derwahreglubb.xhtml